Die ersten Stauseen gab es in dieser Region am Anfang des 16. Jahrhunderts. Stausee Veľká vodárenská liegt nicht weit vom Dreifaltigkeitsplatz (Nám. sv. Trojice) entfernt. Er dient als Reservoir des Trinkwassers und als Quelle des Wassers bei Bränden. Zu dem ausgedehnten Bau der Stauseen ist es erst mit der “energetischen Krise” in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gekommen.
Die Gruben hat man früher mit der Hand gegraben, mit der Hilfe von sog. Hammer und Bergeisen, es wurde höchstens das Feuer benutzt. Zwei Menschen haben im Durchschnitt während des ganzen Jahres ca. 7m der Felsenstrecke gegraben. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie sie mit diesem Tempo einige Hunderten von Kilometern dieser Stollen ausgraben konnten. Mit der Benutzung von Schließpulver seit dem Jahr 1627 hat sich die Förderung beschleunigt. Ihr größter Hindernis war das Unterwasser, wenn die Gruben in Tiefe gingen. Die vererbten Stollen, die die Gruben waagerecht durchgegraben haben, haben nicht mehr ausgereicht, da die Gruben unter ihren Niveau gesunken haben. Es hat nicht gereicht das Wasser mit Menschen- und Pferdekraft, die den Göpel gedreht haben, abzusaugen. Die einzige in den Zeiten bekannte Alternative des Antriebs war das Wasser, aber das gab es in der Umgebung nicht genug. Außerdem waren die Gruben sehr hoch in den Bergen, wie sollte man das Wasser dahin schaffen? Das Gerücht über die Probleme mit dem Bergwesen in Schemnitz ging um die Welt und viele Erfinder sind hierher gekommen um das zauberhafte Gerät zu entwickeln. Sie haben viele verschiedene, oft bizarre Geräte vorgeschlagen, aber die Situation wurde nicht besser.
Die Schulden der reichen Leute, die in den Gruben fördern ließen, sind gewachsen und die Erträge sind gesunken. Die höfische Wiener Hofkammer hat sich entschlossen die Gruben zu schließen.
Derzeitiger Maschinenmeister und Gestalter Matej Kornel Hell (1651 – 1743) war rasant dagegen. Er hat einen Detailplan bearbeitet, der das Bergwesen in den wichtigsten bergbaulichen Gebieten retten sollte. Er hat empfohlen neue Stauseen zu bauen. Seine Lösung war nicht neu, aber wegen der anspruchsvollen geografischen Bedingungen und des akuten Mangels von Wasser in dieser Gegend war sie sehr mutig. Heute ist klar, dass Hell mit seinem Scharfsinn und Genialität der technischen Bearbeitung das damalige Weltniveau im Wasserbau vorausgeeilt hat. Sein Vorschlag wurde damals in Wien abgelehnt. M.K.Hell hat sich mit seinem Vorschlag bis zum Kaiser Karl VI. durchgekämpft, der seine Argumente angenommen und seinen Plan finanziell unterstützt hat. In drei Jahren haben M.K.Hell und sein Sohn Jozef Karol Hell den bis damals größten Großer Windschachter Teich (Veľká Vindšachta, 1715) gebaut. Sie haben die Kapazität von Stausee Evička und Stausee Spodná Vindšachta erhöht und den ganzen Plan zum Ende gebracht. Hell Senior hat sieben Pumpengeräte gebaut und sie genial verbessert. Mit diesen hat er in der kurzen Zeit das ganze Wasser aus den überfluteten Gruben abgesaugt. Einziger Mensch hat also das Bergwesen in der Region Schemnitz für weitere 150 Jahre gerettet.
Nachfolger von Hells Bauen war ein ausgezeichneter Mathematiker, Kartograf, Geodät und der kaiserlich- königliche Erdmesser der Freien Bergstädte in der Mittelslowakei Samuel Mikovíni (1686 – 1750). Mikovíni hat die Stauwerke der Hells Stauseen rekonstruiert und erhöht. Er hat auch neue Stauseen entworfen und gebaut. Die Stauseen wurden mit dem System der Wasser- Stollen verbunden. Damit wurde ermöglicht, dass das Wasser getrieben wurde, wo es am meisten gebraucht wurde. Er hat auch einige Zehnte Kilometer lange mit Stein gepflasterte Sammel- und Einlaufkanäle projektiert. Die Rinnen wurden auf den Pisten der umgebenden Berge trassiert, die das Regenwasser in die Stauseen gebracht haben. Das ganze wasserenergetische System wurde dadurch geschlossen und die Frage der energetischen Basis des Schemnitzen Bergbaus bis den Anfang des 20. Jahrhunderts gelöst.
Wie ein Stausee gebaut wurde
Auf dem Platz, wo das Stauwerk und der Stausee stehen sollte, hat man zuerst den Abhang bis zum Felsen freigelegt. Man hat alle alten Stollen ausgesucht, sie wurden abgeputz und mit luftdichtem Lehm gefüllt, der niedergetreten wurde. Die Basis des Stauwerks wurde mit einem wasserdichtem Objekt gebildet. Es wurden drei Reihen von festen eichen Pfahl festgenagelt. Sie wurden mit eingeflochtenen Weiden gefüllt und zwischen den entstandenen Wänden wurde der Lehm aufgefahren. Dieser wurde bearbeitet und gestaucht, z.B. auch so, dass man durch das Gelände die Schafhirte oder Ziegen getrieben hat. Aus beiden Seiten des Objekts wurde dann der Lehm aufgefahren, der auf der wasserseitigen Oberfläche mit einem Stein befestigt wurde und auf der Luft Seite wurde er mit der steinernen Mauer, dem Erdfuß abgestützt. Auf der Baustelle haben Hunderte bis Tausende von Männer und Frauen gearbeitet, aber separat.
Quelle:
Geschichte der Stauseen: Kammerhof, der Lehr- Wanderweg zu den Stauseen Piargske tajchy in Siegelsberg (Štiavnické Bane) und http://www.prvybanickyspolok.sk/content/historia/vodohospodarsky-system