Schemnitzer Stauseen

Die Schemnitzer Stauseen (slowakisch tajchy genannt) sind nicht nur von Einheimischen sondern auch von Besuchern beliebt. Die Bergarbeiter haben früher die unglaubliche Wasseranlage gebaut. Sechzig untereinander verflochtene Stauseen haben Energie für den gut gehenden Bergbau geliefert. Nicht nur die Geschichte dieses großen Wasserwerkes ist faszinierend, sondern auch die harmonische Einsetzung der Stauseen in die Natur. Zweiundvierzig sind geblieben und harmonisch mit der Natur zusammengewachsen. Man kann hier schwimmen, rudern, angeln und im Winter Schlittschuhlaufen und romantisch spazieren gehen. Von Stausee Veľká vodárenská, der türkisfarbiges Wasser hat, dauert der Spaziergang bis zum Dreifaltigkeitsplatz nur 15 Minuten.

Die sog. tajchy sind schöne, mit der Menschenhand eingerichtete Stauseen, die harmonisch in die steilen Berge eingewachsen sind. Sie haben die “erste Energiekrise” des Bergwesens gelöst. Der Bergbau in der ganzen Region wurde damit gerettet. Die Wasserenergie hat die Pferden- und Menschenkraft ersetzt, die nicht mehr geschafft hat, das Unterwasser in den Gruben abzupumpen. Bis dahin haben das Wasser im Untertag ungefähr 2000 Menschen und 2000 Pferde abgesaugt.

Im 18. Jahrhundert haben die Schemnitzer Stauseen wohl das meist vollkommene wasserenergetische System Europas gebildet. Stauseen haben insgesamt bis 7 Kubus von Wasser gestaut und es wurde vertrieben, wo man es brauchte. Das Wasser hat die Pumpen des Unterwassers trieben. Das Wasser hat auch die Eisenhämmer angetrieben, wo sich das Erz zerkleinert und geschlämmt hat. Das restliche Wasser hat zum Antrieb der Mühlen gedient. Das Wasser wurde vom Stausee mit dem Unterpflastertunnel abgeleitet. Der “Ablassstopfen” wurde aus einem kleinen Haus auf dem Staudamm gesteuert, er wurde auch der Mönch genannt.

Da es in der Umgebung keinen ausreichenden Wasserlauf gegeben hat, wurden die Stauseen vom Regenwasser gefüllt, das mit Dutzenden von Rinnen versammelt wurde. Sie waren einige Kilometer lang. Man kann nicht nur die technische Lösung der anspruchsvollen Bauwerke bewundern, die bis heute ausgehalten haben, sondern auch das Management. Auf dem Bau des Staudamms haben zusammen Hunderte bis Tausende von Männern und Frauen gearbeitet. Man musste Lehm bringen, der Staudamm wurde von der Schafherde, die dahinüber getrieben wurde, niedergetreten.

Auf der energetischen Basis dieses Systems hat sich die bergbauliche Pumpentechnik entwickelt, die ein Beispiel auch für andere Bergbaureviere weltweit dargestellt hat. Existenz von Stauseen war auch einer der Gründe warum Schemnitz in das Weltkulturerbe- Verzeichnis der UNESCO aufgenommen wurde.

Bis zu heutigen Zeiten wurden 24 Stauseen erhalten, die malerisch in diese Natur eingesetzt wurden. Einige von ihnen dienen der Erholung: in den Sommermonaten kann man hier schwimmen und rudern. Im Winter kann man das Schlittschuhlaufen genießen und im Frühling und Herbst wieder Spaziergänge machen. Stausee Veľká vodárenská und Stausee Klinger (Klingerstollner Teich) sind auch zu Fuß aus Schemnitz leicht zugänglich.

Počúvadlianske jazero (Pockhauser Teich), tajch Vindšachta (Windschachter Teich) und tajch Richňava (Reichenauer Teich) in Štiavnicke Bane (Siegelsberg) und Kolpačský tajch (Kohlbacher Teich) in Banský Studenec (Kohlpach ) sind auch für Familien mit Kindern geeignet, da ihre Ufer nicht so steil sind. Auch die Strecken der Rinnen Systeme wurden erhalten. Heute werden viele von diesen als Fußwege und Bike- Strecken benutzt.

Stauseen sind auch für das Angeln bestimmt, es gibt hier vor allem Reviere für Karpfen und Forellen. Im Pockhauser Teich Revier gilt das Regime “Fangen und Freilassen”.
Tajch Richňava (Reichenauer Teich) wird bis September 2015 rekonstruiert.