Kuriositäten und Besonderheiten

Schemnitz ist eine Stadt mit vielen Schönheiten und Merkwürdigkeiten. Wie in vielen Städten befinden sich auch hier einige TOP Besonderheiten und Kuriositäten.

Die 10 weltbesten Sachen in Schemnitz

Schemnitzer Stratovulkan

Die Stadt liegt im Zentrum des größten mitteleuropäischen Vulkans – Schemnitzer Stratovulkan. Vor Millionen Jahren war seine Ausbreitung 2000km2 mit der Höhe von 4km.  Mit der Zeit und dem Einfluß der Wetterbedingungen stürzte er ineinander und hinterließ die sog. Kaldera – eine Panke mit dem Durchschnitt von 24km und der Höhe des Hügels von 1000m. Der Vulkan schleuderte aus der Mitte der Erde Edelmetalle und Minerale aus. Damit vorherbestimmte er das Schicksal dieser Region für viele Jahrhunderte.

Erste Benutzung von Schwarzpulver für friedliche Zwecke

Im Stollen Bieber und Vindšacht (heute Siegelsberg) fand am 8.2.1627 die erste dokumentarisch belegte Abschlag des Gesteins mit Schwarzpulver im Untergang. Stollen Bieber wurde auch die Mutter aller Gruben genannt, weil er in dieser Zeit der reichste aller Stollen in Europa war.

Energetisches System

Im 18. Jahrhundert, wenn Menschen- und Pferdekraft nicht mehr ausreichte aus den immer tiefsten Gruben das Wasser abzupumpen, entschied der Wiener Hof die Gruben zu schließen. Zehntausende würden ihren Arbeitsplatz verlieren. Derzeitiger Maschinenmeister und Gestalter Matej Kornel Hell (1651 – 1743) war rasant dagegen. Er erstellte einen Detailplan für die Bildung eines hydroenergetischen Systems, der 60 Stauseen verbindete und erlaubte dem Wasser aus den sog. tajchy (Stauseen) in das Ort zu fließen, wo es die Wasserpumpen antrieb, sowie auch Pochwerke oder Mühlen. In der Umgebung gab es keine ausreichende Wasserquellen, das Regenwasser aus der Umgebung der tajchy (Stauseen) wurde von Wasserrinnen gesammelt. Dieses gigantische Werk versammelte 7mil. m3 Wasser in den Stauseen.

Stausee Rozgrund

Technische Lösung und Neigung von Staudamm eines der größten Stauseen war 100 Jahre lang als das kühnste Projekt eines Stausee weltweit betrachtet und wurde von Samuel Mikovíni entworfen.

Bergakademie

Die erste Bergakademie in Ungarn war seit dem Jahr 1762 das Zentrum der Bildung von bergmännischen Fachleuten der ganzen Monarchie und die erste Hochschule der technischen Orientierung weltweit. Das Diplom aus der Bergakademie versprach den Absolventen Durchsetzung in ganz Europa.

Schemnitzer Nullmeridian

Schemnitzen, sog. Nullmeridian vermesste Samuel Mikovíni. Er wurde von Kaiser Karl IV. beauftragt, die Landkreise des Königreich Ungarn in die Landkarten aufzuzeichnen. Mikovíny nutzte seine Kentnisse aus seinem Studium der Geodäsie und Markscheidekunde in Jen und seine Arbeit lehnte er auf astronomische, geometrische, hydrografische und magnetische Berechnungen. Der Nullmeridian geht durch den nördlichen Turm der Burg in Pressburg, Stadt Neusohl, Schemnitz und Vojnice. Schemnitzer Längenkreis geht durch den oberen Burghof des Kamerhofs und ist mit Stein unter der Hauslaube im Renaissancestil markiert.

Maschinelle Produktion von Stahlzugseil

Schon im Jahr 1837 wurde in Schemnitz die weltweit erste maschinelle Erzeugung von Stahlzugseilen entwickelt und im Gang gesetzt.

Erster funktionsfähige Akkumulator, der in der Praxis angewendet wurde

Akkumulator wurde von Professoren der Bergakademie konstruiert. Sie haben im Jahr 1885 den internationalen Konkurs, der für die Lösung der Lieferung der Akkumulatoren für die Wiener Oper veröffentlicht wurde, gewonnen.

Erster internationale wissenschaftliche Kongress

Auf Veranlassung von Ignác von Born, einen berühmten europäischen Wissenschaftler, der auch Mitglied der Freimauerloge war, fand im Jahr 1786 in Sklené Teplice (Glashütten) das erste Treffen der europäischen bergmännischen Fachleute und Montanisten statt. Ignác von Born hat hier eine bis jetzt geheime Methode der Amalgamation vorgestellt, mit der er Edelmetalle abgeteilt hat. Hier wurde auch die erste Internationale wissenschaftliche Organisation in der Welt gegründet, die die erste wissenschaftliche Zeitschrift ausgab. Mitglieder der Gesellschaft waren Erfinder von Dampfmaschine James Watt und Polyglott Wolfgang Goethe.

Hondrušit

Aus dem Schemnitz- Hodruša Revier stammt die erste Beschreibung der neuen Art des Minerals – Hondrušit. Seine Repräsentativprobe wird den Besuchern auf der Exposition in der geologischen Abteilung des Slowakischen Bergbaumuseums im Gebäude von Berggericht gezeigt.

SCHEMNITZE WUNDER

In Schemnitz  schneit es jedes Jahr auf Hl. Peter und Paul

Dieser Satz mag Erstaunen über die Klimaunregelmäßigkeiten in dieser Region wecken. Feiertag der beiden Heiligen signalisiert in der Slowakei den Anfang von Sommer. In diesem Fall wurde man die eingegangene Wette aber wirklich verlieren.  Man spricht hier nicht über das Fest, sondern über die Statuen der beiden Heiligen, die sich auf der Vorderseite der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (in Schemnitz auch die Deutsche Kirche genannt) befinden. Wenn es schneit, der Schnee bekleidet sie in einen beeindruckenden Mantel.

Rätselhafte Zeiger der Uhr am Rathaus

Wer die genaue Zeit auf der Schemnitzen Uhr am Rathaus herausfinden will, muss mit Überraschung rechnen.  Ihre Zeiger sind umgekehrt eingesetzt, der Minutenzeiger gilt als Stundenzeiger und umgekehrt. Eine der Schemnitzen Wunder entstand beim Umbau von Rathaus im 18. Jahrhundert und es gibt mehrere Erklärungen dazu.  Eine Erläuterung sagt, dass die Zeiger der Lehrling von Meister eingesetzt hat und er vertauschte einfach die Zeiger.  Der Fehler wurde erst nach der Abreise der Uhrmacher aus der Stadt entdeckt. Zweite Erklärung: die Ratsherren haben festgestellt, dass die Stunde länger ist als die Minute, deshalb verdient sie den längeren Zeiger. Dritte Erläuterung: bei der Bauübernahme ist zu viel getrunken worden und den Fehler hat keiner bemerkt.

 An Schornstein festgebundene Ziege

Die Einwohner der bergmännischen Häuser haben früher auf den Hügeln von Schemnitz viele Ziegen gezüchtet. Ziege ist ein nutzbares Tier und ist gerade in den Hof des armen Bergmannes erschaffen.  Sie ist nicht anspruchsvoll, was das Fressen betrifft. Es genügt sie irgendwo im Garten festbinden und sie frisst gerne alles Grüne auf. Die Gärten in Schemnitz sind sehr steil,  nicht einmal geradezu auf der Ebene des Daches. Der Besitzer solches Hauses konnte seine Ziege ruhig an seinem Schornstein binden. Er ersparte einen Stecker und musste nicht Angst haben, dass die Ziege auch das Gras seines Nachbarn abgraste.

 Das Obergeschoss und das Erdgeschoss haben die Rollen gewechselt

Häuser in Schemnitz sind im steilen und gegliederten Gelände zerteilt. Es kann passieren, dass man vom Fußweg ins Haus direkt auf das erste oder zweite Stockwerk eintritt und erst danach kommt man die Treppe herunter in das Erdgeschoss. Wer das nicht glaubt, kann es selbst direkt im Stadtzentrum erleben. In das Erdgeschoss des Oberaigner- Hauses auf dem  Dreifaltigkeitsplatz (Námestie sv. Trojice) kommt man mit dem Eingang vom Platz oder in das erste Stockwerk mit dem Eingang von Starozámocká Straße mit wunderschönem Portal, der mit den Motiven der Weinlauben und Weinrebe geschmückt ist.

 Das Wasser fließt auf der Brücke

Die Brücken werden gebaut, damit die Menschen über die Flüsse und Bäche gehen konnten. In Schemnitz war das umgekehrt – auf der Brücke floß das Wasser, die Menschen und die Pferdegespanne gingen unter der Brücke. In der Vergangenheit wurde über den Weg nach Banský Studenec (Kolpachy – Kohlbach) im Dorf Kysihýbel eine Wasserleitungsbrücke gebaut, mit dieser floss das Wasser aus Kohlbach nach Schemnitz. So entstand eine weitere Schemnitze Wunder. Unter dem Aquädukt, heute schon ohne Wasser, geht die Mountainbike- Strecke Štiavnická Anča.

 Der Bulle im Kamin

Gibt es überhaupt in der Welt so einen Kamin, wo ein Bulle hineinpasst? In Schemnitz ist es möglich. Es handelt sich aber nicht um einen Hausschornstein. Die Luftlöcher – Kamine – der Baue nennt man Abbaurollen. Einmal ist in so eine Abbaurolle ein Bulle hineingefallen, der auf der Wiese weidete. Die Retter mussten ihn herausziehen. Alle waren überrascht, dass das große Tier keine Verletzung hatte und nicht unter Schock stand. Sobald die Retter den Bulle auf die Beine brachten, hat er angefangen mit Appetit das saftige Gras zu fressen.

 Noch eine Wunder mit der Uhr

Neues Schloss diente als ein Wachturm. Aus diesem hat die Wache die Umgebung beobachtet, sie lauerte auf Bewegung oder ausgesendeten Rauchsignale und Flammenzeichen aus einem anderen Wachturm. Jede Viertelstunde hat die Wache mit tuten gemeldet, dass sie wach ist und dass der Stadt keine Gefahr droht. So entstand die Schemnitzen lebendige Uhr. In unseren Zeiten hat man diese Tradition erneut und bis vor kurzem konnte man die Tone einer Trompete jede Viertelstunde aus Neuem Schloss hören. Es war eine sehr interessante Besucher- Attraktion. Für die Einheimischen war es eine Erinnerung,wie schnell die Zeit läuft. Heute kann man sich statt der Trompete das Glockenspiel am Rathaus jede ganze Stunde anhören.

Quelle: Das Informationsbüro der Stadt Schemnitz und Marián Lichner und Igor Lackovič:  Schemnitze Wunder, 1998.